Mahor'EM - die Studierenden-
vereinigung, die sich für Frauenrechte einsetzt

Mahor'EM, l’association étudiante qui défend les droits des femmes !

Am heutigen Internationalen Frauentag möchten wir Ihnen die humanitäre Organisation Mahor'EM vorstellen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Lage der Frauen in Übersee zu verbessern, indem sie Frauen, die in Mayotte Opfer häuslicher Gewalt geworden sind, unterstützt. Lesen Sie das Interview mit dem Studierendenverein.

 

Hallo, warum habt ihr diesen Namen gewählt?

Der Name Mahor'EM entstand aus der Kombination des Namens der Einwohner von Mayotte, der Mahoreaner, und der EM Strasbourg Business School, da dieses Projekt im Rahmen des Bachelorstudiengangs ins Leben gerufen wurde.

 

Warum habt ihr euch für das Gebiet von Mayotte entschieden?

Die Wahl der Insel Mayotte war nicht zufällig. Wir fragten uns, wo unsere Aktionen durchführbar, nützlich und nachhaltig sein würden.

Nach reiflicher Überlegung stellte sich heraus, dass wir nicht unbedingt ins Ausland gehen mussten, um ein humanitäres Projekt wie das, das wir durchführen wollten, zu verwirklichen, sondern dass es sinnvoll war, es auf französischem Boden durchzuführen. Nach zahlreichen Recherchen wurde uns bewusst, dass es eine große Kluft zwischen dem Mutterland und den Überseegebieten gibt. Wir fassten daher den Entschluss, dieses Projekt für die Insel Mayotte aufzubauen, die sich als das französische Departement herausstellte, in dem häusliche Gewalt am häufigsten vorkommt.

In der Tat hätten zwischen April und Juni 2020 40 Mahoreanerinnen und ihre Kinder eine Notunterkunft benötigt, um sich aus einer schweren Gewaltsituation zu befreien. Dennoch gibt es auf der Insel nur 14 Unterkünfte dieser Art. Diese Frauen sind körperlicher Gewalt, Vergewaltigung in der Ehe, finanzieller und psychologischer Gewalt ausgesetzt. Da es sich um ein Überseedepartement handelt, sind die Mittel, die den Akteuren vor Ort zur Verfügung stehen, geringer als im Mutterland. Diese Feststellungen haben uns aktiv dazu motiviert, das Gebiet von Mahore zu unterstützen.

 

Arbeitet ihr mit einer Organisation vor Ort zusammen?

Unsere Maßnahmen sollen auf das Gebiet von Mayotte zugeschnitten sein. Es geht nicht darum, die im Mutterland eingeführten Maßnahmen zu übertragen, sondern vielmehr darum, Maßnahmen zu entwickeln, die speziell auf das eingehen, was die Frauen brauchen. Aus diesem Grund arbeitet Mahor'EM mit dem ACFAV, einer Organisation in Mahore, die gegen häusliche Gewalt kämpft, zusammen. ACFAV verfügt über eine Tagesbetreuung, die den Frauen einen sicheren Raum für Austausch und Erholung bietet. Die Organisation verfügt außerdem über 14 Notunterkünfte, um Frauen und Kinder, die darum bitten, unterzubringen.
Wir bauen unsere Aktionen in Zusammenarbeit mit diesem lokalen Verband auf, der uns wertvolle Informationen über das Gebiet, die Art und Weise, wie Gewalt wahrgenommen wird, die Besonderheiten, die es zu berücksichtigen gilt, liefert... Diese Zusammenarbeit mit dem ACFAV ist unserer Meinung nach unerlässlich, um effektive Aktionen durchzuführen, die eine signifikant positive Auswirkung haben.

 

Welche Aktionen führt ihr das ganze Jahr über durch?

Die Aktionen von Mahor'EM sind in 2 unterschiedliche Bereiche gegliedert.

Einerseits haben wir Geld gesammelt, um die Aktivitäten des ACFAV zu unterstützen. Konkret wird mit diesen Geldern die Verteilung von Nothilfepaketen für die von der Einrichtung aufgenommenen Frauen und Kinder finanziert. Diese Pakete bestehen aus lebensnotwendigen Gütern, d. h. nicht verderblichen Lebensmitteln und Hygieneartikeln und kosten 25 € pro Tag und Frau. Wir möchten, dass diese Produkte in lokalen Lebensmittelgeschäften gesammelt werden, damit sie dem entsprechen, was die Begünstigten üblicherweise verwenden. Die Entwicklung dieser Aktion mit Händlern vor Ort wird auch dazu beitragen, unsere Aktion dauerhaft umzusetzen. Die Mittel, die diese Partnerschaft ermöglichten, wurden über verschiedene Sammlungen sowie eine Afterwork-Party in einem Straßburger Lokal gesammelt, deren Erlöse an den Verein gingen.

Andererseits möchte Mahor'EM auch eine Rolle bei der Prävention gegen häusliche Gewalt spielen und die Öffentlichkeit auf Mahor'EM und in Straßburg für dieses Thema sensibilisieren. Im Rahmen dieses Aktionsbereichs arbeiten wir mit einem anderen Verein, SOS Femmes 67, und insbesondere mit dessen Vorsitzenden, Thomas Foehrlé, zusammen.

Im Jahr 2020 organisierten wir eine offene Konferenz, auf der sich unsere Partner aus Mayotte und Straßburg über ihre Herausforderungen austauschen konnten. Dabei erfuhren die Teilnehmer mehr über die Verfahren zur Betreuung von Opfern in den beiden Gebieten und wurden gleichzeitig auf die Hindernisse aufmerksam gemacht, denen die Akteure auf Mayotte begegnen.

Wir haben außerdem zwei von Herrn Foehrlé geleitete Schulungen im April 2021 organisiert, die allen EM-Studierenden offen stehen. Diese Schulungen sensibilisierten die Teilnehmer für den Mechanismus der Gewalt und vermittelten ihnen die Schlüssel, um zu reagieren, wenn sie Opfer oder Zeugen einer ähnlichen Situation werden.

Schließlich teilen wir seit der Gründung der Einrichtung informative Posts auf unserem Instagram-Account, um den Zugang zu Informationen über dieses immer noch sehr tabuisierte Thema zu demokratisieren. Unsere Reihe ‚Lutter = s’informer‘ steht übrigens kurz vor einem Relaunch.

 

Wie viele Mitglieder hat eure Vereinigung Mahor’EM?

Derzeit sind wir sieben Mitglieder:

 

Was das Team betrifft, so stellen die oben genannten Mitglieder die aktiven Ehrenamtlichen des Vereins dar. Wir werden von den drei Gründerinnen unterstützt, die die Aktionen von Mahor'EM koordinieren und unterstützen.

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